Umgestaltung Anschluss Wankdorf
Die Umgestaltung des Anschlusses Bern-Wankdorf ist eine von verschiedenen Massnahmen, die der Bund plant, um den Verkehrsfluss und die Sicherheit auf den Strassen im Grossraum Bern zu optimieren. Die Massnahmen sind nötig, um das wachsende Verkehrsaufkommen auf den Nationalstrassen mittelfristig bewältigen zu können und um den Ausweichverkehr auf dem untergeordneten Strassennetz mit all seinen negativen Auswirkungen zu minimieren.
Die Umgestaltung ist eine zwingende Voraussetzung, damit die geplanten Engpassbeseitigungsprojekte im Raum Bern inkl. Stadtreparatur überhaupt umgesetzt werden können. Zudem spielt sie eine wichtige Rolle bei der weiteren Erschliessung des Entwicklungsschwerpunktes (ESP) Wankdorf.
Ein wichtiges Thema ist auch die Sicherheit: Durch die Entflechtung der verschiedenen Verkehrsbeziehungen und Verkehrsträger wird die Sicherheit auf dem Knoten, der heute als Unfallschwerpunkt gilt, entscheidend optimiert.
Am Knoten beim Anschluss Wankdorf fehlen heute attraktive Verbindungen für Fussgänger und Velofahrer.
Seit Jahren angedacht – jetzt aktuell
Die ersten Pläne für die Umgestaltung des Anschlusses Wankdorf wurden schon in Zusammenhang mit dem Umbau der Wankdorfkreuzung präsentiert. Schon damals war klar, dass der Anschluss dereinst ebenfalls umgestaltet werden muss.
Nun wird das Projekt konkret. Das Bundesamt für Strassen ASTRA hat in Zusammenarbeit mit Stadt und Kanton ein sogenanntes Ausführungsprojekt ausgearbeitet. Das Projekt sieht neue, kreisförmige Rampen von und zur A6 vor sowie den Bau separater Langsamverkehrsverbindungen.
Der Knoten wird entwirrt
Der Verkehrsknoten beim Anschluss Wankdorf ist sehr komplex. Es treffen viele verschiedene Verkehrsbeziehungen aufeinander. Zudem ist das Verkehrsaufkommen hoch. Es fehlen aber die nötigen Rückstauräume, der Verkehr kann somit kaum dosiert werden. Um die Situation zu verbessern, ist der Bau einer kreisförmigen Kreuzung geplant – es ist kein Kreisel, aber die Rampen werden kreisförmig angelegt. Diese Anordnung ermöglicht eine Entflechtung der verschiedenen Verkehrsströme und auch eine bessere Dosierung des Verkehrs.
Der Plan zeigt den Anschluss mit den neuen Langsamverkehrsverbindungen und verschiedenen Strassen in der Umgebung. Die kreisförmig angelegten Rampen ermöglichen die Entflechtung der Verkehrsströme und ein zielgerichtetes Verkehrsmanagement.
Ein grosses Augenmerk im Projekt gilt dem Langsamverkehr. Heute fehlen sichere, leistungsfähige Langsamverkehrsverbindungen. Insbesondere für Velofahrende ist es schwierig, sich auf dem Anschlussknoten mit seinen komplexen Verkehrsbeziehungen zu behaupten. Es bestehen zahlreiche Konfliktpunkte, die kaum mehr optimiert werden können. Auch zu Fuss ist das Überqueren des Knotens heute höchst unattraktiv. Wer z.B. von der Grossen Allmend Richtung Schermenareal spazieren will, muss durch dunkle Unterführungen gehen und dabei auch einen veritablen "Ampelmarathon" absolvieren.
Für den Langsamverkehr soll deshalb der Knoten massiv aufgewertet werden. Es wird eine neue Langsamverkehrsverbindung zwischen den Allmenden und dem Schermenareal gebaut, welche auch an die wichtigen überregionalen Velorouten angebunden wird.
Die neue Brücke wird das Aussehen des Knotens prägen. Um dieser Tatsache gebührend Rechnung zu tragen, wurde der Projektverfasser im Rahmen eines Architekturwettbewerbs bestimmt. Gewonnen hat das Projekt "Sinus" der IG Conzett Bronzini Partner AG / Diggelmann + Partner AG aus Chur/Bern. Das Projekt sieht eine bogenförmige, mehrteilige Brücke vor, die die verschiedenen Fuss- und Velowege und damit auch die Erholungsräume miteinander verbindet.
Attraktive Verbindung: Die neue Langsamverkehrsbrücke führt die Erholungsräume auf den Allmenden zusammen.
Velofahrende werden aber künftig nicht komplett vom Schermenweg verbannt. Vielmehr erhalten Sie mehrere Möglichkeiten.
Freizeitvelofahrende und Familien können den Knoten auf den neuen Langsamverkehrsverbindungen so weit als möglich ausserhalb des motorisierten Verkehrs überqueren.
Wer möchte, darf mit seinem Velo weiterhin auf dem Schermenweg fahren. Auf dem neu gestalteten Schermenweg werden entweder Velospuren oder abgetrennte Velowege angelegt.
Direktverbindung weiterhin möglich: Wer mit seinem Velo auf dem Schermenweg bleiben möchte, erhält neue Velostreifen und streckenweise sogar eigene, abgetrennte Wege.
Genehmigungsverfahren
Das Projekt ist in enger Zusammenarbeit mit Kanton und Gemeinden ausgearbeitet worden. Der Bundesrat hat das Generelle Projekt im Juli 2020 genehmigt. Auch das Ausführungsprojekt (konkretisierte Planung jedes einzelnen Bauwerks und Elements) wurde bereits erarbeitet. Nun befindet sich das Projekt im Plangenehmigungsverfahren. Nach Vorliegen aller nötigen Genehmigungen wird die Realisierung vorbereitet und gestartet. Die ersten Bauarbeiten können nach heutigem Stand ca. im Jahr 2026 beginnen. Dies hängt auch vom weiteren Verlauf des Genehmigungsverfahrens ab.